Das Theater
Im Jahre 1777 entstand mit Genehmigung und Unterstützung des damaligen Reichsgrafen zu Wied im Komödienhaus am Marktplatz das erste feste Theater der Stadt. Es hieß „Neuwieder Nationaltheater“ und trug den Beinamen „Ein rheinisches Hoftheater“. Zu einer der ersten Inszenierungen gehörte Lessing´s „Minna von Barnhelm“.
In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde in einem Seitenflügel des Schlosses des Fürsten zu Wied ein Theater mit ca. 130 Plätzen für nicht öffentliche Zwecke eingebaut. Erstmals 1859 wurde in diesem wiedischen Schlosstheater für die Öffentlichkeit Oper, Operette und Schauspiel gegeben. Schon damals gab man Saison-Abonnements an das Neuwieder Publikum aus.
Nach wechselvoller Neuwieder Theatergeschichte wurde 1938 auf dem Oberwerth das Westmark Landestheater, ein Vorläufer der heutigen Landesbühne Rheinland-Pfalz, etabliert. 1940 wurde es in „Landestheater Moselland“ umbenannt. Es spielte schon damals landesweit an über 100 Orten und übernahm im Krieg gleichzeitig die Aufgaben eines Fronttheaters.
Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1948 nahm die Landesbühne, nun mit Arbeitsräumen und Bühne in Neuwied, den Namen ihres Bundeslandes: Rheinland-Pfalz an. Subventionsträger des Theaters waren das Land und mehrheitlich die Stadt Neuwied.
Dank beherzter Initiative einiger Bürger wurde 1976 eine neue Landesbühne in Form einer gemeinnützigen GmbH in der privaten Trägerschaft der ebenfalls neuen „Stiftung Schlosstheater“ gegründet, finanziert durch großzügige Stiftungsbausteine. Darüber hinaus bleiben aber das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt und der Kreis Neuwied sowie ein regionaler Zweckverband als regelmäßige Zuschussgeber zum jährlichen Theateretat der Landesbühne unentbehrlich.