Wilcke

Claus Wilcke

Claus Wilcke wurde am 12. August 1939 in der Hansestadt Bremen geboren. Mutter und Vater waren beide als Beamte beim Wohlfahrtsamt in Bremen beschäftigt. Vater war Chef dieser sozialen Einrichtung. Mutter hatte das künstlerische im Blut, sie spielte Klavier und hatte eine wunderbare Gesangsstimme. Während der Operette "Der Zigeunerbaron" wollte Claus wohl schon damals auf die Bühne, denn er zwang seine Mutter das Operettenhaus zu verlassen, und der kleine Claus kam am 12. August um 22.05 Uhr auf der Entbindungsstation zur Welt.

Nach Absolvierung der Lessingschule lernte er das Theater am Goetheplatz als Komparse kennen. Durch den Virus und die Leidenschaft zum Theater startete Claus sofort eine Schauspiel und Gesangsausbildung auf der Stanislavskischule in Bremen.
Seine staatliche Abschlussprüfung bestand er in Hamburg mit sehr gut. In den ersten fünf Jahren im festen Engagement am Theater am Goetheplatz spielte Claus vom Klassiker über Komödien bis zur Operette. Danach führte sein Weg an die Kammerspiele nach München unter dem Intendanten Hans Schweikert.
Olga Tschechowa die Granddame des deutschen Films entdeckte Claus für den Kinofilm „Meine 99 Bräute“ wo Claus neben Elke Sommer und Horst Frank die Hauptrolle spielte. Es folgten 22 Kinofilme, z.B. „Verbrechen nach Schulschluss“ mit Mario Adorf, „Lampenfieber“  - Regie Kurt Hoffmann , „Brückenkopf Remagen“ - Regie Jürgen Schleif, um nur einige zu nennen.

Das Fernsehen ließ nicht lange auf sich warten: 1969 zur Eröffnung des ZDF erhielt Claus die Titelrolle des draufgängerischen Millionär Percy Stuart (der deutsche James Bond). Pro Folge erreichte Percy Stuart eine Einschaltquote von 22 Millionen Zuschauern, was damals ein Strassenfeger war (1969-1973).
Weitere TV Serien wie z.B. IOB. Spezialauftrag – Sylter Geschichten - Großstadtrevier – Jede Menge Leben - die Post geht ab - Guten Morgen Mallorca - Paul Klinger erzählt Abenteuergeschichten - Rettungsflieger - Balco - Traumschiff - Pfarrer Braun - dem Himmel so nah, Rosamunde Pilcher Filme usw.
1970 und 1971 erhielt Claus den begehrten Bambi und dreimal den Otto der Zeitschrift Bravo. 2005 den Karl May Preis "Scharlih".

Aber auch durch seine markante Stimme, die er vielen internationalen Stars lieh. Er synchronisierte Omar Sharif in „Lawrence von Arabien", Michael Landon in „Unsere kleine Farm" und Elvis Presley in „Acapulco" - den Löwenmenschen Perlman in der erfolgreichsten amerikanischen Serie „Die schöne und das Biest" - das sind nur einige der etwa 800 synchronisierten Filme denen Claus seine Stimme gab. Seit Beginn seiner Schauspielerkarriere war er bei den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten in vielen Hörspielen zu Gast.

Seiner Leidenschaft zum Theater ist Claus Wilcke bis heute treu geblieben und es gibt kaum ein Theater im deutschsprachigen Raum was Claus als Gast nicht bespielt hat. Besonders zu erwähnen sind seine Lieblings- und Charakterrollen wie: „Cyrano de Bergerag" - „Tevje in Antevka" - „Mephisto" in Goethes Faust - Doolittle in „My fair Lady“ - Oscar/Nestor in „Irma la Douce“ mit Dagmar Koller am Theater des Westens/Berlin und im Operettenhaus/Hamburg sowie Stuttgart mit der Tournee in Deutschland, Schweiz und in Österreich. Auch bei der Landesbühne Rheinland-Pfalz fühlt sich Claus Wilcke schon sehr zu Hause, da er hier auch oft auf der Bühne zu sehen war.

Er war auch der Kommissar bei Hitchcock in „Gaslicht" - „Cocktail für eine Leiche", „Das Haus der Lady Alquist“, „Bei Anruf Mord“ und in unzähligen Boulevardkomödien.

Auch als Moderator wird er gern engagiert wie z.B. seine Moderation zum Ball des Sports in der Jahrhunderthalle in Frankfurt a.M. sowie die dreistündige Moderation anlässlich der 175- Jahrfeier der IHK im Jahr 2016 in der Philharmonie in Essen.
In Vorbereitung für das Jahr 2017 "Cabaret", „Ein Münchner im Himmel und in der Hölle" sowie „Arsen und Spitzenhäubchen" von Agatha Christie.

Claus Wilcke erhielt 2017 in Bayern für die Charakterrolle des deutsch-jüdischen Gemüsehändlers in dem Musical Cabaret (Regie M. Krohn), den Publikumspreis für herausragende Leistung 2017.

Seine Mutter sagte zu ihm auf dem Sterbebett mit 92 Jahren: "Bleibe Deinem Publikum treu und spiel solange wie es deine Gesundheit erlaubt". Mit 79 Jahren steht er immer noch gerne auf der Bühne und man sagt ja nicht umsonst, dass er ein Workaholic sei.